BRAWO GROUP Jahresbericht 2023

tifizierten Modernisierungs- und Fördermittelberatern fortgebildet. Mit diesem Know-how stehen die Experten aus dem Bereich nun noch besser gerüstet als Ansprechpartner zur Verfügung. Erhöhte Nachfrage bestand außerdem für schon fast vergessene Klassiker wie das Bausparkonto. „Bausparen eignet sich grundsätzlich für jeden Anlegertyp, vom Kind bis zum Rentner. Für alle Immobilienbesitzer oder alle, die es einmal werden wollen, war es insbesondere in der herausfordernden Marktsituation 2023 eigentlich ein Muss. Denn der Vertrag kann später vielfältig genutzt werden: für die eigenen vier Wände, die Anschlussfinanzierung, die Modernisierung des Hauses oder für das Wohnen im Alter.“ Positive Entwicklung dank sinkenden Leitzinses Bengt Wolters, seit September 2023 der neue Leiter des Bereichs Gewerbliche Immobilienfinanzierung, blickt ebenfalls auf ein herausforderndes Jahr zurück: „Unter den gewerblichen Immobilienanbietern und Projektentwicklern herrschte spürbare Zurückhaltung, da mit Blick auf die veränderte Zinssituation und insbesondere aufgrund der sehr stark schwankenden Preise für Rohstoffe und Bauleistungen eine belastbare Kalkulation für Neubauvorhaben deutlich schwieriger wurde. Dazu kommt, dass nach wie vor die politischen Unsicherheiten hinsichtlich Fördermaßnahmen und Anforderungen an nachhaltiges Bauen ebenfalls zur Stagnation in der Baubranche beigetragen haben. Die stark rückläufigen Genehmigungszahlen auch in unserer Region belegen dies.“ Und wie ist die Prognose der Immobilienexperten? „Am Kapitalmarkt sind die Erwartungen groß, dass die Zentralbanken die Leitzinsen 2024 bei fallender Inflation senken. Die Teuerungsrate in der Eurozone, die für die Europäische Zentralbank maßgeblich ist, hat sich im gesamten Jahresverlauf 2023 tendenziell abgeschwächt – noch im Herbst 2022 lag sie auf dem Rekordhoch von 10,7 Prozent, im Dezember 2023 nur noch bei 2,9 Prozent. Das wird – den Fall sinkender Leitzinsen vorausgesetzt – auch positiven Einfluss auf die Baufinanzierungszinsen haben“, blickt André Bonitzke in die Zukunft. Die EZB hat sich jedoch kürzlich zurückhaltend gezeigt, die Zinswende einzuleiten. Hintergrund sind die weiterhin hohen Lohnzuwächse im Euroraum, die im vierten Quartal 2023 bei 4,5 Prozent lagen – das sei noch zu viel, um nachhaltige Preisstabilität zu gewährleisten. Was das konkret bedeuten kann, stellt Klaus Pudelko in Aussicht: „Ich gehe davon aus, dass wir zumindest im ersten Halbjahr 2024 eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen haben werden.“ Klaus Pudelko, Leiter Baufinanzierung, geht 2024 von einer Seitwärtsbewegung der Bauzinsen aus. 56 |57

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