Wegschauen ist keine Option! Kongress gegen sexualisierte Gewalt an Kindern im Rahmen von United Kids Foundations Kaum ein Thema schockiert so sehr wie Kindesmissbrauch. Bei jedoch kaum einem anderen Thema verschließen die Menschen zeitgleich so stark die Augen. Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema. Um dies langfristig zu enttabuisieren und die Öffentlichkeit aufzuklären, veranstaltete die Volksbank BRAWO Stiftung am 8. November 2023 unter dem Titel „Wegschauen ist keine Option!“ erstmalig einen Kongress gegen sexualisierte Gewalt an Kindern im Rahmen von United Kids Foundations in den Räumlichkeiten des Kinderschutzbund Ortsverband Braunschweig e. V. 15.520 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern, weitere 1.135 Fälle bei Jugendlichen wurden laut Innocence in Danger, einer unabhängigen internationalen Non-Profit-Organisation, die sich dem weltweiten Schutz von Kindern und Jugendlichen verschrieben hat, im Jahr 2022 verzeichnet – die Dunkelziffer ist weitaus höher. Hinzu kommen die Verbreitung kinderpornografischer Inhalte sowie die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Taten, die fassungslos machen. Dem waren sich auch die rund achtzig Vertreter und Experten verschiedenster regionaler und überregionaler Organisationen einig, die den Kongress im November besuchten. In den drei Feldern „Hinschauen, umsehen, handeln“ wurde das Thema präsent gemacht, enttabuisiert und zum Handeln aufgerufen. „Die Zeit des Wegschauens ist vorbei!“ „Es ist ein besonderes Anliegen, dem wir uns von der Volksbank BRAWO Stiftung im Rahmen unseres Kindernetzwerks United Kids Foundations widmen“, erklärte Thomas Fast, Vorstandsvorsitzender der Volksbank BRAWO Stiftung und Mitinitiator der Veranstaltung. „Die Zeit des Wegschauens ist vorbei! Wir müssen alle noch stärker hinsehen, sprechen Sie mit den Kindern und Jugendlichen, animieren Sie bitte auch andere, aufmerksam zu sein.“ Digitale Medien verstärken Sexualdelikte Julia von Weiler, Diplom-Psychologin und Vorstand von Innocence in Danger, stellte das Bundeslagebild zu sexualisierter Gewalt an Kindern vor. Dabei wies sie vor allem auch auf den starken Anstieg und Einfluss von digitalen Medien zur Kontaktaufnahme, Beziehungsintensivierung und Verbreitung sexualisierter Darstellungen von Tätern hin. Isabel Betz und Ingo Fock vom Verein gegen-missbrauch e. V. waren als Mitglieder des Betroffenenbeirats der Krisenchat gGmbH vor Ort. Bei der gemeinnützigen Gesellschaft Krisenchat können Opfer unterschiedlichster Gewalttaten in Not- oder Gefahrensituationen anonym und kostenlos 24 Stunden, sieben Tage die Woche Beratung und Hilfe erUnterstützen Sie uns! Jeder Einzelne kann aktiv werden und Kinder schützen. Dazu wurde ein Stiftungsfonds gegen sexualisierte Gewalt an Kindern initiiert. Jede Spende zählt! Weitere Informationen finden Sie hier www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/stiftungsfonds-kinderschutz 290 | 291
RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxNDky