BRAWO GROUP Jahresbericht 2023

ten kommen können. Der Vorteil bei einem Investment in Immobilien ist, dass selbst, wenn alles schief geht, noch Substanz vorhanden ist – nämlich ein Gebäude. Für uns sind die Immobilien derzeit mehr als stabilisierend. Denn der Immobilienkaufpreis und die Kreditsumme sind fix, aber die Mieten steigen. Das bedeutet, dass unsere Immobilien noch rentabler geworden sind, als ursprünglich geplant. Einen Ausfall kann man immer mal im Portfolio haben. Aber das ist nicht wirklich elementar, wenn man unsere gesamten Mieteinnahmen betrachtet. So eine geringe Ausfallquote hätte ich im Kreditgeschäft sehr gern. Ein weiterer Punkt, der mir wichtig ist: Gebäude prägen langfristig das Stadtbild – und mit der Volksbank wollen wir dort, im Rahmen unserer Möglichkeiten, für eine positive Wahrnehmung und eine prosperierende Entwicklung sorgen.“ Die BRAWO GROUP setzt national auf Fachmarktzentren in 1-B-Lagen und engagiert sich aktuell sehr stark in Wolfsburg. Warum? „Fachmarktzentren wie unser BraWoPark in Braunschweig haben einen Lebensmittelhändler als Anker. Und wo Lebensmittler sind, sind auch viele Menschen. Eins unserer größten und interessantesten Bauprojekte setzen wir zurzeit in Wolfsburg um. Dort merkt man wirklich, vom Oberbürgermeister bis zum letzten Mitarbeiter im Baudezernat, dass sie etwas verändern wollen. Deshalb engagieren wir uns dort auch so. Die BRAWO Arkaden sind ein Projekt von über 200 Millionen Euro, BRAWO City, der nördliche Abschluss der Westseite der Porschestraße, wird noch wesentlich größer werden. Dieses unternehmerische Risiko würden wir momentan in keiner anderen Stadt eingehen.“ War der Einstieg im vorigen Jahr bei der FITNESSLAND Gruppe, die 27 Studios in der Region betreibt, kein Risiko? „Nein, FITNESSLAND ist ein schönes Beispiel dafür, wie wir um die Ecke denken. Banken beklagen sich gegenwärtig gern darüber, dass sie zu geringe Frequenzen an ihren Standorten haben und in den jungen Zielgruppen nicht mehr genug Neukunden gewinnen. Wie begegnet man dieser Entwicklung? Man schließt Filialen, baut Mitarbeiter ab und befeuert die Abwärtsspirale weiter. Die Volksbank hat 162.000 Kunden und FITNESSLAND hat über 65.000. Altersgruppe: die Zukunft. Es muss uns also nur gelingen, aus FITNESSLAND- Volksbankkunden zu machen. Beispielsweise indem wir den jungen Leuten ein kostenloses Girokonto und moderne digitale Lösungen anbieten. Früher war die Kontaktbörse für junge Menschen der Club – heute ist es das Fitnessstudio. Deshalb müssen wir dort präsent sein.“ Was ist aktuell eins der wichtigsten Engagements im Bereich Corporate Investments? „Wir haben eine Lizenz erworben, mit der wir landwirtschaftliche Flächen kaufen können – und jetzt in Solar- und Windparks bzw. in Energie- und Klimaböden investieren können. Das ist eine besondere Geschichte, aber eigentlich exemplarisch für unsere gesamte Entwicklung. Wenn man mich vor fünf oder zehn Jahren gefragt hätte, was wir 2023 alles als BRAWO GROUP machen, hätte ich wohl nur einen Bruchteil unseres heutigen Portfolios nennen können.“ Unternehmen müssen Geld verdienen, aber auch sinnvoll abgeben. Warum ist Ihnen der Bereich Corporate Responsibility, also der Einfluss, den die Unternehmenstätigkeit auf die Gesellschaft und die Umwelt hat, so wichtig? „Aus meiner Sicht muss man der Gesellschaft vermitteln, dass es ohne Engagement nicht geht. Ohne privates Ehrenamt gibt es keine Feuerwehren, keine Sportvereine. Man kann die Menschen schon zum Nachdenken und Handeln motivieren, wenn man überzeugend erklärt, warum man etwas macht. Ich habe mal im Marketing gelernt, dass es keinen Sinn ergibt zu behaupten: Wir waschen weißer als weiß. Mit dem Einstieg bei der FITNESSLAND-Gruppe, die aus 27 Studios besteht, in denen über 65.000 Mitglieder, 365 Tage im Jahr, trainieren können, erweiterte die Volksbank BRAWO ihr erfolgreiches Portfolio im Bereich Beteiligungen. 14 |15

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