BRAWO GROUP Jahresbericht 2023

können wir ungünstige Entwicklungen im Kreditportfolio rechtzeitig identifizieren und frühzeitige Maßnahmen einleiten. Wir ermitteln monatlich mithilfe des Moduls Kreditportfoliomodell für Kundengeschäfte (KPM-KG) barwertig unter VR-Control einen unerwarteten Verlust (Credit Value at Risk) aus dem Kundenkreditgeschäft. Die Berechnung erfolgt auf Basis von Kreditrisikoprämien in einem mehrstufigen Verfahren, dem sowohl die modellierten Verluste auf Basis des LGD-Modells als auch Ausfallwahrscheinlichkeiten und Sektorparameter zugrunde liegen. Auf ggf. relevante Veränderungen zum Vorjahr wird bei den einzelnen Risiken eingegangen. Neben der Steuerung von Kreditrisiken auf Kundenebene nehmen wir die Steuerung auch auf Portfolioebene vor. Zu diesem Zweck ist ein Limitsystem implementiert. Im Rahmen der Kreditrisikosteuerung wird das Portfolio sowohl nach Bonitätsklassen, Größenklassen, Branchen und Sicherheiten analysiert als auch die Einhaltung des Limitsystems überwacht. Das Kreditrisiko bei Eigenanlagen ermitteln wir im Rahmen unserer Risikotragfähigkeitskonzeption monatlich mithilfe des Kreditportfoliomodells für Eigengeschäfte (KPM-EG). Die Berechnungen basieren auf verschiedenen Marktpartnersegmenten, die differenzierte Spread- und Ratingmigrationen, Spreadverteilungen sowie Migrationsmatrizen aufweisen. Bei den Eigenanlagen nutzen wir für Wertpapiere die Ratinginformationen der DZ BANK auf Basis externer Ratingagenturen und bei den Fonds die Risikoinformationen der Fondsgesellschaften. Turbulenzen an den Finanzmärkten begegnen wir durch eine breite Diversifikation auf Ebene der Emittenten und Anlageklassen mittels zusätzlich eingezogener Strukturlimite. Die Beteiligungsrisiken werden je nach Art der Beteiligung über VR-Control BETRIS, KPM-KG oder per Durchschau auf die Einzelrisiken ermittelt. In der Risikoinventur wurden die Beteiligungsrisiken für die Vermögens- und Ertragslage als wesentlich eingestuft. Marktpreisrisiken Das Marktpreisrisiko beschreibt die Gefahr, dass aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden Parametern Barwertverluste entstehen können. Unterschieden werden die Marktpreisrisiken in Zins-, Aktien-, Fremdwährungs-, Rohstoff-, Inflations- und Fondsrisiken. Gemäß Risikoinventur werden die Marktpreisrisiken Zins-, Aktien- und Fondsrisiko als aufsichtsrechtlich und betriebswirtschaftlich wesentlich eingestuft. Die Risiken können wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage haben. Bei den anderen Marktpreisrisiken handelt es sich um nicht relevante bzw. nicht wesentliche Risiken für die Vermögens- und Ertragslage der Bank. Die ökonomische Risikomessung beim Zinsrisiko erfolgt anhand eines Value-at-Risk Verfahrens. Der Value at Risk wird dabei im Rahmen einer historischen Simulation mit einer Haltedauer von 250 Tagen und auf einem Konfidenzniveau von 99,9 % gemessen. Der Beobachtungszeitraum, der der 130 | 131

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