BRAWO GROUP Jahresbericht 2023

Inflation und Konsumausgaben Obwohl die Inflationsrate von 6,9 % im Jahr 2022 auf 5,9 % im Jahr 2023 zurückging, blieb der Preisauftrieb weiterhin hoch und übte Druck auf die Konsumausgaben der Verbraucher aus. Die Verbraucherpreise stiegen weiterhin stark an, was zu einem Rückgang der privaten Konsumausgaben um 0,7 % führte. Die Verbraucher reagierten auf die gestiegenen Preise, indem sie ihre Ausgaben reduzierten und vermehrt sparten. Größere Anschaffungen wurden zurückgestellt, was sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirkte und zu einem Rückgang der Binnennachfrage führte. Investitionskonjunktur und Außenhandel Die staatlichen Konsumausgaben verzeichneten ebenfalls einen Rückgang, während die Investitionskonjunktur uneinheitlich ausfiel. Insbesondere die Bauinvestitionen waren rückläufig, was teilweise auf eine Verteuerung von Baumaterialien und Engpässe in der Baubranche zurückzuführen war. Der Außenhandel war von einem Rückgang der Exporte und Importe geprägt, wodurch der Außenbeitrag insgesamt positiv beeinflusst wurde. Die Unsicherheiten im internationalen Handel, insbesondere aufgrund von Handelskonflikten und geopolitischen Spannungen, trugen zu dieser Entwicklung bei und beeinträchtigten die Exportaussichten deutscher Unternehmen. Arbeitsmarkt und Inflationsrückgang Trotz der konjunkturellen Herausforderungen blieb der Arbeitsmarkt in Deutschland robust. Die Beschäftigungssituation blieb mit einer Arbeitslosenquote von 5,7 % insgesamt solide, wenngleich einige Branchen weiterhin mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen hatten. Der Rückgang der Inflationsrate im Jahresverlauf deutet darauf hin, dass trotz der Preissteigerungen auf Verbraucherebene eine gewisse Stabilität auf dem Arbeitsmarkt erhalten blieb. B) FINANZMÄRKTE Inflationsschock und geldpolitische Straffungen Die Finanzmärkte waren im Jahr 2023 geprägt von der langsamen Abnahme des Inflationsschocks, der das Vorjahr dominierte. Die größten westlichen Zentralbanken, darunter die Europäische Zentralbank und die Federal Reserve der USA, setzten ihre geldpolitischen Straffungen fort, indem sie ihre Leitzinsen erhöhten. Diese Maßnahmen sollten dazu beitragen, die Inflation einzudämmen und die Preisstabilität zu wahren. Investoren verfolgten daher aufmerksam die Entscheidungen der Zentralbanken und deren Auswirkungen auf die Märkte, insbesondere hinsichtlich der Zinsentwicklung und der Geldpolitik. Geopolitische Unsicherheiten und Marktreaktionen Geopolitische Unsicherheiten wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Nahostkonflikt belasteten zusätzlich die Finanzmärkte. Dennoch bewerteten die Märkte die rückläufigen Inflationsraten als Zeichen für mögliche Zinssenkungen im Jahr 2024 und reagierten entsprechend positiv. Dies führte zu einem Anstieg von Aktien- und Anleihenkursen. FINANCE Lagebericht

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